Erntedank

 

„HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ (Psalm 104,24)

Der schöne Vers hebt die Fülle der Schöpfung hervor. Angesichts der großen und vielen Werke Gottes können wir ihn loben. Besonders gut passt dieser Vers zum Erntedankfest, da er die Größe und Weisheit Gottes als Schöpfer der Welt hervorhebt und damit die Grundlage für unsere Dankbarkeit gegenüber Gott und für die Gaben der Erde schafft. Erntedank ist ein traditionelles Fest, dessen Wurzeln im Alten Testament liegen. Zum Beispiel feierten die Israeliten das Laubhüttenfest, das die Dankbarkeit für die Ernte und Gottes Schutz während der Wüstenwanderung zum Ausdruck brachte. Darüber hinaus gab es das Fest der Erstlingsfrüchte, bei dem die ersten Früchte der Ernte als Opfergabe an den Tempel gebracht wurden. Darum wird das Erntedankfest oft im Herbst gefeiert, wenn die Ernte eingebracht ist.

Vielleicht fragen sich manche nun: Ist dieses Fest nicht nur etwas für Bäuerinnen und Bauern? Im Herbst ernte ich nichts – warum sollte ich dieses Fest trotzdem feiern?

Ich möchte sagen: Wir alle ernten etwas. Die Bibel lehrt, dass unsere Handlungen und Entscheidungen wie Samen sind, die wir säen. Wir ernten deren Früchte. Das Bild von der Ernte steht auch für geistliches Wachstum, für die Auswirkungen unserer Taten und die Großzügigkeit im Teilen. Erntedank ist daher ein Fest für uns alle. Ich bin zum Beispiel dankbar für meine pastorale Ausbildung und für die vielen Dinge, die ich dadurch ernten darf. Ich habe die Gelegenheit, Katechumenen zu unterrichten, Menschen zu besuchen und von der Kanzel zu predigen. Dadurch lerne ich unsere freundlichen Gemeindemitglieder kennen und sammle wertvolle Erfahrungen. All dies sind meine wunderbaren Ernten, für die ich Gott dankbar bin.

Was sind Ihre Ernten? Wofür möchten Sie danken? Mögen wir alle dieses kostbare Fest der Dankbarkeit mit großer Freude feiern.

Vikar Dr. Onyou Kim

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Gott heilt …